Agnes-Bernauer-Kapelle
Die Gedenkkapelle für Agnes Bernauer hat Herzog Ernst I., ihr Schwiegervater, im Jahr nach ihrem Tod gestiftet. Sie war das sichtbare Zeichen der Versöhnung mit seinem Sohn Albrecht III. Dieser Versöhnung im Hause Wittelsbach waren Monate mit heftigen Auseinandersetzungen zwischen Vater und Sohn vorausgegangen, in deren Verlauf Albrecht III. seinen Vater sogar mit Krieg bedrohte.
Die spätgotische Kapelle auf dem historischen Friedhof St. Peter beherbergt ein wunderbares Rotmarmorepitaph der Bernauerin. Sie ist darauf in der Kleidung Münchner Patrizierinnen des 15. Jahrhunderts dargestellt und trägt eine lange Gebetskette in ihren Händen, ein gebräuchliches Hochzeitsgeschenk des Bräutigams an seine Braut. Zu ihren Füßen liegen zwei Hündchen als Symbole der Treue. Die Kapelle ist im Rahmen von Führungen, zu buchen über das Amt für Tourismus und Stadtmarketing, zugänglich. Außerhalb von Führungen können Besucher durch das Gitter einen Blick auf die Kapelle und das Bernauerepitaph werfen.
Herzogsschloss mit Rittersaal

Herzogsschloss Straubing © Amt Für Tourismus Der Stadt Straubing
Im Straubinger Herzogsschloss hat Agnes Bernauer rund zwei Jahre mit Herzog Albrecht III. gelebt und dabei sicherlich auch den imposanten Rittersaal kennengelernt und vielleicht auch darin getanzt. Dieser Saal stammt aus den 1420-er-Jahren. Er war im Spätmittelalter einer der größten Festsäle im deutschsprachigen Raum. Der Rittersaal ist im Rahmen von Führungen zu besichtigen. Er dient als Veranstaltungssaal, beispielsweise für Konzerte und Empfänge.
Karmelitenkirche Hl. Geist

Karmelitenkirche Hauptaltar In Straubing © Amt Für Tourismus Der Stadt Straubing
Die Karmelitenkirche wurde ebenfalls in der Zeit des Herzogtums Bayern-Straubing-Holland erbaut, ab 1368. Sie war die Hofkirche der Wittelsbacher in Straubing. Deshalb ist Herzog Albrecht II. hier bestattet. Sein Hochgrab aus dem ersten Drittel des 15. Jahrhunderts ist eines der wertvollsten spätgotischen Grabdenkmäler in Süddeutschland.
Und auch Agnes Bernauer wollte sich hier begraben lassen. Sie stiftete bereits zu Lebzeiten einen Altar in der Karmelitenkirche, verbunden mit einer Ewigen Messe. Zwei Monate nach ihrem Tod erneuerte und erweiterte Herzog Albrecht III., ihr Gemahl, diese Stiftung.
Agnes Bernauer wurde wohl, ihrem Wunsch gemäß, im Kreuzgang des Karmelitenklosters bestattet. Ihr Grab ist allerdings bislang noch nicht aufgefunden worden, was auch mit den grundlegenden Umbauten des 17. und 18. Jahrhunderts zusammenhängen dürfte. Die Kirche ist tagsüber zugänglich und zu besichtigen.
Agnes-Bernauer-Festspiele
Der Agnes-Bernauer-Festspiel-Verein bringt alle vier Jahre die Geschichte von Leben, Liebe und Tod Agnes Bernauers im Innenhof des Herzogsschlosses auf die Bühne. Rund 200 Laiendarsteller laden dann (das nächste Mal 2019) zu einer Zeitreise ins Spätmittelalter ein.